Ende 2019 bestätigten zwei von der Stadt Petershagen beauftragte Wissenschaftler die Berichterstattung – ihr Fazit „Die Ahnenstätte bleibt problematisch“ (Forschungsbericht „Die Ahnenstätte Seelenfeld in Petershagen 1929–2019“ im pdf-Format). Der Begräbnisort gehe geschichtlich klar auf völkische Bewegungen der 30er Jahre zurück. Belegt sei auch, dass es auf dem Friedhof nach wie vor Treffen rechtsextremer Akteure gebe. Bei ihren Recherchen stießen die beiden Wissenschaftler auch auf Veröffentlichungen, in denen die als rechtsextrem eingestufte Vereinigung „Artgemeinschaft“ für Bestattungen auf der Seelenfelder Ahnenstätte warb.
Dass die Stadt sich nach der Berichterstattung ahnungslos gegeben hatte, weckte Zweifel. Die Ahnenstätte war schon früher öffentlich Thema gewesen. Im politikwissenschaftlichen Standardwerk „Erinnerungsorte der extremen Rechten“, das z.B. durch die Bundeszentrale für politische Bildung vertrieben wird, wird Seelenfeld erwähnt – als Beispiel für einen germanischen Erinnerungsort, der von einem Verein betrieben wird, der „vielfältige Berührungspunkte zum rechten Rand aufweist“. Und: in den 60er Jahren ermittelte sogar die Polizei gegen den Ahnenstättenverein wegen des Verdachts eine „verfassungsfeindliche Organisation“ zu sein.